Nein zu den geplanten neuen Gewerbeflächen an der A45

Der Ortsverband „Bündnis 90 / Die Grünen“ spricht sich gegen die Ausweisung von rd. 40 ha (400.000 qm) neuer Gewerbeflächen an der Autobahn in Hüttenberg aus.

Begründung:

Wir begründen unsere Ablehnung mit folgenden Fakten:

  • Die nördliche, als „Vorranggebiet Industrie/Gewerbe“ geplante Fläche ist ein Naherholungsgebiet für Menschen in Rechtenbach.
  • Durch diese Fläche verläuft zudem eine Erdgasleitung. Hierdurch ergeben sich Nutzungseinschränkungen für eine gewerbliche Nutzung.
  • Die Fläche müsste bei einer Umsetzung der Planung durch eine neue Straße erschlossen werden. Diese Straße sollte sinnvollerweise analog zur aktuellen Feldwegeführung zu einer Umgehungsstraße Richtung Münchholzhausen ausgebaut werden. Das müsste politisch durchgesetzt und finanziert werden.
  • Bei dem zweiten geplanten Vorranggebiet Industrie/Gewerbe (östliche Fläche) ist die Teilfläche rechts der Landesstraße nur sehr schwer zu entwässern. Die Landesstraße verläuft an der höchsten Stelle des Geländes. Das gesamte Abwassersystem ist nach der anderen Seite ausgelegt, so dass eine Entwässerung sehr tief und unter hohen Kosten unter der Landesstraße hindurch erfolgen müsste.
  • In beiden als Vorranggebiet Industrie / Gewerbe geplanten Flächen gibt es nachweisbar Rebhühner. Ein Bestand an Feldhamstern wird vermutet, müsste aber noch nachgewiesen werden.
  • Die Gemeindevertretung der Gemeinde Hüttenberg hat sich in ihrer Stellungnahme gegen die Ausweisung des nördlichen Vorranggebietes Industrie / Gewerbe ausgesprochen.
  • Es gibt keine politischen Mehrheiten für eine interkommunale Entwicklung der geplanten Flächen.

Zusätzlich:

  • Die schon jetzt spürbaren Folgen des Krieges in der Ukraine zeigen uns deutlich die Grenzen des Wachstums auf.
    Im Rahmen der Offenlegung des Regionalplans muss daher unserer Meinung nach zwingend geprüft werden, ob die der Planung zugrunde liegenden Wachstumsprognosen noch den neuen Realitäten entsprechen.
  • Bei den neu ausgewiesenen Gewerbeflächen handelt es sich um sehr gutes Ackerland, dessen Verlust durch Versiegelung für Gewerbeflächen weder ersetzt noch ausgeglichen werden kann. Die Bodenqualität neu ausgewiesener Gewerbeflächen wurde bei der Prognos-Studie nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.
    Die aktuelle politische Entwicklung zeigt deutlich, dass dies ein Fehler war. Deutschland braucht gutes Ackerland, um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, wenn sich die internationalen Lieferketten als unzuverlässig erweisen.
  • Der Bestand an Insekten, Vögeln, Säugetieren wie auch die Vielfalt der Pflanzen, Hecken und Bäumen in unserer Landschaft verringert sich von Jahr zu Jahr.
    Wir alle tragen durch unser Verhalten dazu bei.

Wir müssen erkennen, dass dies unabsehbare Folgen für uns alle hat und dass wir ein Teil des Systems – aber nicht systemrelevant für das Gesamtsystem sind.
Der Ortsverband „Bündnis 90 /die Grünen“ vermisst diese einfache Erkenntnis schon bei der Planung der künftigen Gewerbeflächen für Hüttenberg.

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